OrthoCast - Der Orthinform Podcast
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OrthoCast - Der Orthinform Podcast
Wenn Rückenschmerz eine Geschichte erzählt: Die Kunst, den Rücken ganzheitlich zu behandeln
Rückenschmerz ohne klares Bild im MRT – und trotzdem eine präzise Ursache? Wir nehmen dich mit durch die echte Diagnostik hinter dem oft missverstandenen „unspezifischen“ Rückenschmerz und zeigen, wie aus guten Fragen, gezielten Tests und pragmatischen Maßnahmen ein wirksamer Behandlungsplan entsteht. Gemeinsam mit Privatdozentin Dr. Ricarda Seemann öffnen wir die Werkzeugkiste: Anamnese, neurologische Checks, manuelle Befunde, bewusster Einsatz von Röntgen und MRT – nur dann, wenn Befunde es wirklich tragen. So trennen wir Nervenirritation von Muskel-Funktionsstörung, entzaubern den Bandscheiben-Reflex und setzen klare Prioritäten.
Im Fokus steht Bewegung als Medizin: warum frühe Aktivität Schmerzen dämpft, wie entzündungshemmende Medikamente sinnvoll gewählt werden und in welchen Fällen eine gezielte Infiltration an Facettengelenk oder Nervenwurzel den entscheidenden Unterschied macht.
Wir sprechen über schwierige Fälle mit Mehrsegment-Beteiligung, über den Weg vom akuten zum chronischen Schmerz und darüber, weshalb Operationen selten aufgrund eines Bildes allein entschieden werden.
Wir geben alltagstaugliche Selbsttests, die dir Sicherheit geben, und einfache Akut-Hilfen wie Stufenbettlagerung, flache Positionierung für den oberen Rücken und Wärme.
Weil Schmerz mehr ist als Struktur, erklären wir den multimodalen Ansatz: Orthopädie, Neurologie, Anästhesie, Physiotherapie, Psychotherapie, Eigenübungen und Akupunktur greifen ineinander, um das Schmerzsystem zu beruhigen und Rückfällen vorzubeugen.
Und wir benennen klar die Red Flags, die sofortige Abklärung brauchen: akute Muskelausfälle, Reithosenanästhesie, Blasen- oder Mastdarmstörungen.
Hör rein, wenn du verständliche Orientierung, konkrete Schritte und realistische Hoffnung für Deinen Rückenschmerz suchst.
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Music under CC License:
Artist: Jahzzar, Track: Blueprint (License: CC BY-SA 4.0 DEED)
Artist: Breuss Arrizabalaga Quintet, Track: Mount Fuji (License: CC PD)
Herzlich willkommen, liebe Zuhörer, zu unserem Autocast. Wir haben heute das Thema unspezifischen Rückenschmerz. Wie die aufmerksamen Zuhörer schon gehört haben dürften, haben wir bei manueller Medizin schon ein bisschen den unspezifischen Rückenschmerz angeschnitten, sodass wir diesmal einen Podcast dazu machen möchten und freuen uns riesig, dass die Privatdozentin Ricarda Seemann aus Tettnang heute wieder dabei ist. Liebe Ricarda, was ist denn nun spezifischer und unspezifischer Rückenschmerz? Kannst du uns das einmal erklären?
PD Dr. Ricarda Seemann:Ja unspezifisch soll in diesem Zusammenhang ausdrücken, dass Ursache und Art dieser Form von Rückenschmerzen im Moment nicht klar benannt werden können, Also dass es am ehesten ein funktionelles Problem ist. Anders ist es beim sogenannten spezifischen Rückenschmerz, der auf einen Bandscheibenvorfall zum Beispiel oder einen Wirbelkörpereinbruch bei Osteoporose zurückzuführen ist. Wer sich jetzt ein bisschen mit Rückenschmerzen auskennt, der weiß natürlich, dass dieser Begriff nicht ganz glücklich gewählt ist und dass wir eigentlich finden, dass es gar keinen unspezifischen Rückenschmerz gibt. Und es ist auch leider immer noch weit verbreitet, dass man Schmerzursachen auf Röntgenbildern oder im MRT sehen können müsste. Das ist aber in den seltensten Fällen so.
PD Dr. Ricarda Seemann:Wir kennen eine ganz große Zahl von Schmerzursachen, die man eben nicht in der Bildgebung sehen kann, Und einen großen Anteil an Rückenschmerzen haben Funktionsspürungen der kleinen Wirbelgelenke und der Muskulatur, die man auch als Blockierung bezeichnet, aus der manuellen Medizin das haben wir ja schon besprochen und die damit eben auch diesen Therapieformen zugänglich sind. Und da kann jeder, der schon einmal mit einem steifen Hals aufgewacht ist, bestimmt ein Lied von singen. Auch so eine Form von Rückenschmerz, die wir wahrscheinlich als unspezifisch bezeichnen würden, ist der typische Überlastungsschmerz, Also wenn man sich als absoluter Neuling ein neues Rudergerät angeschafft hat und es dann doch etwas zu enthusiastisch in Gebrauch genommen hat. Na, Katharina, das dürfte bei dir nicht der Fall sein, Du bist ja schon erprobt Oder aber auch Rückenschmerzen, die im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus auftreten.
PD Dr. Ricarda Seemann:Viele Frauen kennen das Phänomen, dass sie in den Tagen, bevor ihre Regelblutung beginnt, tiefsitzende Kreuzschmerzen bekommen. Das sind jetzt alles Schmerzursachen, die sich nur durch eine gezielte Befragung des Patienten und durch eine gründliche orthopädische und oft auch manualmedizinische körperliche Untersuchung herausfinden lassen. Man kann diese Ursachen also sehr genau definieren und auch einordnen und darf dazu sagen, dass bei uns in der orthopädisch-schmerztherapeutischen Praxis eigentlich kein Patient mit der Diagnose unspezifischer Rückenschmerz nach Hause geschickt wird. Aber und das möchte ich natürlich auch sagen, die Realität ist ja, dass viele Patienten mit akuten Rückenschmerzen nicht zuallererst von Orthopädinnen oder Unfallchirurginnen gesehen werden, sondern nachts in den Rettungsstellen der Kliniken aufschlagen oder auch zuallererst ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt um Rat fragen.
PD Dr. Ricarda Seemann:Und da ist es ganz wichtig, dass die Diagnose und Begrifflichkeit unspezifischer Rückenschmerz auch die gute Nachricht beinhaltet dieser Rückenschmerz ist gut behandelbar und hat meist einen guten Verlauf, Und es besteht kein dringlicher Abklärungsbedarf, zum Beispiel, dass man irgendwelche Bilder machen muss. Und in vielen Fällen und wenn man es geeignet therapiert und wir sagen, da ist ganz wichtig Bewegung, Eigeninitiative, aber auch die richtigen Schmerzmittel und vielleicht auch die Unterstützung eines ärztlichen Manualtherapeuten oder eines Physiotherapeuten. Mit all diesen Maßnahmen bekommt man einen unspezifischen Rückenschmerz in relativ kurzer Zeit wieder in den Griff.
Dr. Robert Hudek:Ricarda, wenn ich mir das jetzt so vorstelle also ein Patient kommt zu dir in die Praxis, und wir wissen ja alle, vor jede Untersuchung hat man die Anamnese gestellt, und wir müssen jetzt also Fragen stellen. Welche Fragen stellst du, um zu differenzieren zwischen unspezifischen oder spezifischen Rückenschmerzen?
PD Dr. Ricarda Seemann:Also, da gibt es einen ganzen Fragenkatalog, der mich interessiert. Zuallererst einmal wie lange bestehen diese Beschwerden schon? Ist es etwas, das ganz akut aufgetreten ist, oder ist es ein Schmerz, der sich schon lange angekündigt hat oder schon lange so vor sich hin geschwält hat? Dann ist es sehr interessant was ist das für ein Schmerz? Wie kann man den beschreiben? Ist er eher dumpf und drückend, oder ist das eher was, was wirklich hell, so ein heller stechender Schmerz ist?
PD Dr. Ricarda Seemann:Dann interessiert mich natürlich strahlt der Schmerz irgendwo hin aus? Gibt es zum Beispiel etwas, was in die Beine zieht, oder gibt es ein Gefühl, etwas zieht in die Arme oder geht bis in den großenhen, ob es ein Kribbeln gibt oder ob man vielleicht sogar so ein brennendes Gefühl in den Beinen oder den Armen hat, die mir dann wieder Rückschlüsse darauf zulassen, ob vielleicht ein Nerv beteiligt ist an dem ganzen Geschehen. Wenn man jetzt weiter in die Schmerzanalyse hineingeht, die auch dazu gehört, interessiert uns auch ist das ein Schmerz, der eher nachts ist, der eher tagsüber kommt? ob Bewegung das besser macht oder schlechter macht? All das sind so Faktoren, die uns helfen dabei herauszufinden, in welche Richtung denn der Schmerz gehen könnte, was die Ursache angeht.
Dr. Anna-Katharina Doepfer:Also, mir geht es in der Praxis immer so, dass die Patienten natürlich große Sorge vor Bandscheibenvorfällen haben. Das ist, glaube ich, immer die große Angst. Rückenschmerz gleich Bandscheibenvorfall. Das kommt ja zum Glück eigentlich ziemlich selten vor, und Bandscheibenvorfall wäre ja auch ein spezifischer Rückschmerz. Was würdest du sagen, so aus deinem Gefühl heraus wie häufig haben die Patienten wirklich eine Nervenirritation, dass du hellhörig in der Anamnese wirst? Was muss da sozusagen mitgebracht werden, um das einmal ganz klar abzugrenzen Was spricht für einen Bandscheibenvorfall, und was ist eher unspezifischer Rückenschmerz? Vielleicht kannst du das nochmal deutlich machen.
PD Dr. Ricarda Seemann:Ja, also tatsächlich gibt es da doch viele Überlappungen, die diese Unterscheidung gar nicht so trivial machen, wie man meinen möchte. Aber die gute Nachricht ist auch, es sind wirklich weniger echte Nervenirritationen, als man so landläufig denkt. Ein ganz, ganz wichtiger Unterschied ist tatsächlich gibt es Unterschiede in der Sensibilität. Also habe ich zum Beispiel Missempfindungen. Gibt es eine Stelle am Arm oder am Bein, die ist taub, seit ich diesen Rückenschmerz habe, die fühlt sich anders an, und ebenfalls ganz wichtig ist wie gut kann dieses ja zum Beispiel das Bein. Wir bleiben jetzt mal beim unteren Rückenschmerz und bei der unteren Lendenwirbelsäule. Da kommen nämlich die Nerven her, die die Beine versorgen, und wenn jetzt ein Patient zu mir kommt, der zum Beispiel seinen Fuß nicht mehr richtig ansteuern kann, und sagt, der klatscht immer so runter beim Laufen, dann bin ich schon wirklich hellhörig, denn dann heißt das für mich, dass der Nerv bereits so angegriffen ist dass er den Muskel nicht mehr richtig ansteuert und dass der nicht mehr richtig funktioniert.
Dr. Robert Hudek:Wenn du dann deine Anamnese fertig hast und schon mal so eine Richtung hast, in wohin die Reise gehen könnte, dann musst du den Patienten ja untersuchen. Gibt es da ein paar ganz spezifische Tests, die du machst?
PD Dr. Ricarda Seemann:Ja, also bei Rückenschmerzen untersucht man sowohl den Rücken als auch die Bereiche von Armen und Beinen, die eben dem Rücken und dem zugehörigen Wirbelkörper und dem Nerven zuzuordnen sind. Das heißt, ich schaue mir auf jeden Fall an, wie sind die kleinen Wirbelgelenke, gibt es Schmerzorte an der Muskulatur, wie beweglich ist der Rücken jetzt in dem Bereich, in dem die Schmerzen angegeben werden? Und dann untersuche ich aber auch orthopädisch-neurologisch, das heißt, ich schaue, wie ist das Berührungsempfinden, gibt es Missempfindungen? Ich prüfe die Kraft der zugehörigen Muskelgruppen, und ich untersuche die Reflexe.
Dr. Robert Hudek:Das heißt, auch das Reflexhämmerchen gehört zur Untersuchung bei Rückenschmerzen dazu.
PD Dr. Ricarda Seemann:Brauchst du denn dann auch Röntgenbilder oder noch aufwendiger MRT-Aufnahmen? Also, wenn ich nach meiner Untersuchung und meiner Befragung des Patienten für mich relativ sicher sagen kann, das ist ein sogenannter unspezifischer Kreuzschmerz, dann brauche ich kein Bild, dann brauche ich kein Röntgen. Wenn funktionelle Beschwerden die Ursache sind, also dass man sich eben nicht ins Bett legen soll, sondern direkt quasi gehen, stehen, rennen, laufen, also das, was man quasi mit den Schmerzen machen kann, weil das häufig schon wirklich hilft bei unspezifischen Rückenschmerzen. Wenn ich jetzt aber allerdings den Hinweis darauf habe, dass da eine spezifische Ursache dahinter stecken könnte, dann ist das Erste, was ich mache, durchaus ein Röntgenbild.
PD Dr. Ricarda Seemann:Das ist leicht und schnell zu machen, und das gibt mir schon unglaublich viele Hinweise auf mögliche Ursachen eines Rückenschmerzes, unter anderem tatsächlich auch auf die Beschaffenheit der Bandscheiben, weil wir indirekt darauf ganz viel sehen können. Nichtsdestotrotz ist eine Nervenwurzelreizung, ob die nun von einer Bandscheibe kommt oder von was anderem, auch erstmal eine klinische Diagnose. Das heißt, ich kann diese Diagnose schon stellen, auch ohne ein Bild gesehen zu haben, und kann meinen Patienten auch direkt helfen und die nächsten Schritte einleiten, sodass das MRT dann auch mit ein paar Wochen Verzögerung erst gemacht werden kann, obwohl ich schon sagen würde, man sollte es dann irgendwann, wenn das eine klare Diagnose eines Bandscheibenvorfalls oder auch einer Wurzelentzündung ist. Man sollte es irgendwann haben, auch um das Ausmaß festzustellen und auch den eigenen Therapieerfolg eben zu kontrollieren.
Dr. Anna-Katharina Doepfer:Wir kommen nochmal zurück zum unspezifischen Kreuzschmerz. Wir haben in dem manuellen Podcast eben gesagt, dann würdest du manual therapeutisch behandeln. Was gibt es noch als Therapieoption? Was können Patienten also selber machen? aber was kann auch vielleicht mit ihnen gemacht werden? Wie sieht so ein Konzept aus, was du einem Patienten für unspezifischen Kreuzschmerz mitgibst?
PD Dr. Ricarda Seemann:Ja, es gibt ja eine Leitlinie unspezifischer Rückenschmerz, an die halten wir uns, und wichtig ist dabei tatsächlich die bewegung, und ich glaube, das kann man gar nicht oft genug sagen es ist kontraproduktiv, sich ins bett zu legen mit seinen rückenschmerzen, klar, wenn man sich ganz, ganz unwohl fühlt, und dann mag das vielleicht mal angenehm sein zwischendurch und linderung bringen. Aber wir wissen heute, dass bewegung ein entscheidender faktor dafür ist, um unspezifische r Rückenschmerzen bzw Rückenschmerzen, die auf Muskelprobleme zurückgehen, wieder in den Griff zu bekommen. Dann empfehlen wir bei uns in der Praxis auf jeden Fall auch die richtige Wahl an Schmerzmitteln. Schmerzmittel ist nämlich nicht gleich Schmerzmittel. Es gibt ja die verschiedensten Mittel, die man sich kaufen kann, in der Apotheke auch frei verkäuflich, und wir würden durchaus empfehlen, da auf etwas Entzündungshemmendes auch zuzugreifen. Also ruhig das Ibuprofen, was einfach einen deutlich entzündungshemmenderen Effekt hat als zum Beispiel das Paracetamol, auch wenn sie beide als Basisschmerzmittel verkauft werden.
Dr. Anna-Katharina Doepfer:Es gibt ja immer noch so die gängige Meinung oh super, ich habe Rückenschmerzen, ich kriege eine Spritze in den Rücken, und dann bin ich fertig. Wie stehst?
PD Dr. Ricarda Seemann:du dazu? Das kommt darauf an, wie die Diagnose ist und was die Ursache dafür ist. Wenn eine einfache Dysfunktion die Ursache ist, also eine Blockierung, dann hilft mir eine Spritze nicht viel. Dann kann sie natürlich Schmerzen lindern, je nachdem, was ich da spritze. Aber dann kriege ich den Schmerz auch anders wunderbar in den Griff und muss das Risiko einer Spritze nicht in Kauf nehmen. Es ist ja auch ein invasives Verfahren, was wir da machen. Wenn jetzt aber zum Beispiel und da kommen wir wirklich schon tief in die spezifische Schmerztherapie herein wenn es ein entzündetes Wirbelsäulengelenk die Wirbelsäule ist ja mit vielen kleinen Gelenken miteinander verbunden und dafür die Bewegungen zugänglich Wenn ein entzündetes Wirbelsäulengelenk dafür ursächlich ist und eben Entzündung und Schmerzen macht und auf die Muskulatur Einfluss hat, dann kann das extrem sinnvoll sein, gezielt eine Infiltration an dieses Gelenk zu machen.
PD Dr. Ricarda Seemann:Und was wir auch kennen und was auch sich sehr bewährt hat, ist, wenn eine entzündete Nervenwurzel vorliegt, dass man dann gezielt an diese Nervenwurzel entzündungshemmende Substanzen infiltriert und dadurch dann wirklich die Ursache des Schmerzes auch angreift, da, wo es eben losgeht. Das ist aber tatsächlich nichts, was wir als allererstes machen, sondern wir versuchen schon, dem Körper die Zeit zu lassen, das Problem selber in den Griff zu bekommen, weil wir eben auch wissen, dass Schmerzen sich verselbstständigen können, und weil wir wissen, dass ein Schmerz, den der Körper selber in den Griff bekommen hat, dass der gute Chancen hat, auch langfristig weg zu bleiben, um es mal so zu sagen.
Dr. Robert Hudek:Diese Rückenschmerzen, die ja so vielfältig sein können und auch so viele verschiedene Ursachen haben können, da stelle ich mir es so vor. Da hast du Patienten, die sind ganz schnell zu diagnostizieren, da merkst du mit dem Niederdrücken der Türklinke gleich, was das Problem ist, und du musst nicht lange nachdenken. Aber es gibt ja in unserer Zunft auch viele Graubereiche, und gerade bei so einem Thema Rückenschmerz kann ich mir vorstellen, dass es da viele ganz schwierig auseinanderzuhaltende Muster gibt. Was ist denn aus deiner Sicht ein ganz schwer zu differenzierendes Bild, wo du sagst oh, da ist es wirklich ganz schwierig, auch für dich als Expertin, herauszubekommen, wo das Problem tatsächlich liegt?
PD Dr. Ricarda Seemann:Das ist gar keine leichte Frage, weil ja vermutlich würde ich sagen, was gar nicht so einfach ist wenn eine Wirbelsäule bereits ein bisschen was gesehen hat im Leben, also wenn eine Wirbelsäule vielleicht nicht mehr ganz 17 ist, sondern so eher 55 und aufwärts, und schon einige Wirbelsäulen-Segmente sich verändert haben, vielleicht erste kleine Arthrosen da sind, vielleicht auch mal eine Bandscheibe, die nicht mehr ganz so viel Flüssigkeit drin hat und ganz so jung ist, wie sie mal war, und dann ist es oft nicht mehr so einfach, einen Schmerz nur einem Segment zuzuordnen, also einem Wirbelsäulen, einem Wirbelkörper mit seinem zugehörigen Gelenk und den Nerven dazu, sondern dann haben viele Patienten ausstrahlende Schmerzen, die mehreren Nerven zuzuordnen sind, die manchmal kribbeln oder auch nicht, und die ja vielleicht auch wechseln. Dann sagen die Patienten an einem Tag ist es super, am anderen schmerzt dieses Bein oder auch das andere Bein, und dann wird es tatsächlich schwierig zu schauen, und dann macht es sehr, sehr viel Sinn, den Patienten zu begleiten und sich tatsächlich mit ihm auf die Suche zu machen was hilft denn eigentlich? Und zu fragen ist es etwas ein Schmerz, der auf antientzündliche Medikamente reagiert? Ist es ein Schmerz, der vielleicht auf Manualmedizin reagiert? Viele Patienten, die zu uns kommen, haben schon ein paar Ärzte hinter sich, haben schon Erfahrungen mit Physiotherapeuten.
PD Dr. Ricarda Seemann:Manualtherapeuten haben schon mal Spritzen bekommen, und das gibt uns sehr, sehr viele Hinweise darauf, was da helfen könnte. Und wenn man weiß, was hilft, kann man andersherum auch die Diagnose genauer eingrenzen. Das ist dann oft ein Patient, den ich eben nicht beim Hereinstolpern ins Zimmer heile oder sehe, heile und wieder wegschicke, sondern das ist dann manchmal ein Weg, also ein Weg, mit dem Schmerz umzugehen und ihn gemeinsam anzugehen. Und damit sind wir jetzt schon bei trotzdem spezifischen Schmerzen, auch wenn sie viele verschiedene Ursachen haben, und bei chronischen Schmerzen, die ja auch nicht selten vorkommen.
Dr. Robert Hudek:Also momentan ich selber habe keine Rückenschmerzen, also mir geht es gut, aber ich will natürlich keine haben, und ich weiß, ganz viele Menschen da draußen, und möglicherweise auch sehr viele unserer Zuhörer, haben eben chronische Rückenschmerzen. Ricarda, was kann ich tun, um sowas zu vermeiden? Wie muss ich mein Leben gestalten? Vorhin hatten wir es schon. Bewegung hattest du angesprochen. Was kannst du mir noch an die Hand geben? Ich will keine Rückenschmerzen haben. Was muss ich tun?
PD Dr. Ricarda Seemann:Da muss ich dich leider enttäuschen. Es gibt kein Patentrezept, und ich würde mich auch sehr, sehr zurückhalten, eins zu versuchen auszuarbeiten, denn es gibt einfach viel zu viele Einflüsse, die auf dein eigenes Schmerz erleben und auf deinen eigenen Körper eben Einfluss haben. Und ja, wir werden auch alle einfach nicht gleich geboren, muss man auch mal sagen. Manche sind mit 90 noch topfit und haben die wunderschönsten Gelenke. Es soll auch Leute geben, die rauchen, bis sie 90 sind, und erleben niemals, dass daraus irgendwelche Krankheiten entstehen, und andere fangen halt schon mit 50 an und haben mit 50 erste Arthrosen, erste Beschwerden.
PD Dr. Ricarda Seemann:Von daher es gibt kein Patentrezept, aber was man schon durchaus sagen kann, das ist Bewegung ist ein ganz wichtiger Faktor dafür, möglichst lange möglichst schmerzfrei zu sein. Denn wir wissen mittlerweile auch, dass Bewegung selber schmerzhemmend wirkt. Es ist gar nicht nur mal so, dass man eben Muskeln aufbaut und seine Gelenke benutzt, sondern wir wissen, dass Bewegung einen schmerzhemmenden Einfluss auf unser körpereigenes Nervensystem und Schmerzsystem hat. Und das finde ich eine ganz tolle Nachricht. Denn egal, wie viel ich mache, ob ich Leistungssportler bin oder ob ich tatsächlich nur meinen täglichen Spaziergang mache, den ich hier auch gerne nochmal propagieren möchte Bewegung hilft, und Bewegung hilft, schmerzen zu reduzieren oder gar nicht erst entstehen zu lassen.
Dr. Anna-Katharina Doepfer:Wie behandelt man denn nun Also, was sind so die Therapieansätze für einen chronischen Schmerz? Also gerade du hast gesagt, das Leben bringt so verschiedene Geschichten mit sich. Man hat lange Vorgeschichten, teilweise die man auch in den Wirbelsäulen sieht. Man hat natürlich auch was miterlebt. Wie geht man mit einem Patienten um, der schon im Prinzip ein chronisches Schmerzproblem im Rücken hat? Was kann man da machen?
PD Dr. Ricarda Seemann:Ja, auch bei chronischen Schmerzpatienten ist es extrem wichtig, die Ergebnisse der eigenen körperlichen Untersuchung mit den Ergebnissen aus den Bildern und vielleicht auch mit den Ergebnissen aus dem Labor zusammenzubringen und dann zu schauen passt das zusammen? Und erst wenn ich mir eine Diagnose gebildet habe, kann ich doch einen sinnvollen Therapieplan zusammenstellen und mir überlegen, was braucht mein Patient und zu welchem Zeitpunkt macht es am meisten Sinn. Und auch die Entscheidung, sollte man das operieren, vielleicht sogar oder sollte man das Ganze konservativ, also ohne Operation behandeln, kann gerade bei Rückenschmerzen nie allein anhand eines Bildes getroffen werden. Wenn ich jetzt einen Patienten habe, dessen Rückenschmerzen zum Beispiel auf eine anhaltende Reizung eines Wirbelsäulennarven Nerven zurückzuführen sind, und ich den jetzt erstmal ins Krafttraining schicke und ihm sage, wenn er genug reniert, wirdztherapie anleiten oder einleiten. Und zuallererst möchten wir die Schmerzursache suchen und ausschalten.
PD Dr. Ricarda Seemann:Also jetzt, gerade das ist ein Beispiel, die Entzündung eines Wirbelsäulennarven. Wenn die zum Beispiel durch eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke verursacht ist oder durch eine vorgewölbte Bandscheibe, dann kann, wie du gerade schon angesprochen hast, eine gezielte Wirbelsäulen-nahe Injektion sehr sinnvoll sein. Und dann gehört es auch dazu, dass man gezielt mit schmerz und entzündungshemmenden Medikamenten, zum Beispiel in Form von Infusionen oder auch von Tabletten, arbeitet. Hier geht es auch darum, das Schmerzgedächtnis anzusteuern, also dass man verhindert, dass überhaupt erst Schmerzen chronisch werden, wenn sie es nicht schon sind, und dann müssen begleitende Muskelfunktionsstörungen angegangen oder auch beseitigt werden. Da gehört dann eine geeignete manualmedizinische Behandlung beim Arzt oder beim Physiotherapeuten dazu, und erst dann ist wirklich sinnvoll, sich um gezielte Kräftigung zu kümmern und in ein geeignetes Training einzusteigen.
PD Dr. Ricarda Seemann:Wir haben jetzt natürlich viel über spezifischen Rückenschmerz gesprochen und viel darüber, dass es eben eine spezielle Struktur gibt, die so einen Schmerz auslöst, also die Bandscheibe oder das Gelenk. Aber es gibt natürlich viele, viele weitere Ursachen für Rückenschmerzen, und wir wissen, dass Schmerzen oft auch seelische Ursachen haben oder dass das ganz persönliche Schmerzempfinden sehr individuell ist. Und je stabiler wir seelisch sind, je stabiler auch unsere soziale Situation ist, desto besser können wir mit Schmerzen umgehen. Es gibt nicht umsonst so Redewendungen wie mir sitzt mein Chef im Nacken, wenn man sehr gestresst ist. Es passt irgendwie zu den am Computer sitzenden, den ganzen Tag mit viel Druck arbeitenden Menschen Oder auch sowas wie der hat ein breites Kreuz oder jemanden hat das Schicksal gebeugt. Wir haben da im Sprachgebrauch ganz viele Wenderungen, die darauf hinweisen, dass man schon lange weiß, dass der Bewegungsapparat und insbesondere die Wirbelsäule viel mit auch der seelischen Verfassung zu tun haben.
Dr. Anna-Katharina Doepfer:Du hast eben schon das Wort multimodal angesprochen. Kannst du das erklären? Was ist denn das genau? Vielleicht ist also ich glaube das nicht dass viele unserer Zuhörer multimodal kennen, und es ist ja ein tolles Konzept. Vielleicht magst du das nochmal erklären.
PD Dr. Ricarda Seemann:Multimodal bedeutet, dass wir den Schmerz eben nicht nur von einer Seite angehen, sondern von vielen verschiedenen Seiten her angehen wollen. Das kann zum einen heißen, dass verschiedene Fachdisziplinen beteiligt sind, also ärztlicher Seite, dass man zum Beispiel mal einen Neurologen ins Boot holen oder eben der Orthopäde zum Beispiel den Anästhesisten nochmal ins Boot holt, aber auch verschiedene Gesundheitsberufe beteiligt sind, also zum Beispiel Psychotherapeuten, psychologen oder eben auch Physiotherapeuten. Und wenn man den Schmerz von verschiedenen Seiten angeht, dann geht man eben nicht nur davon aus, dass man hier ein Problem hat an der Wirbelsäule und das los wird, indem man es zum Beispiel rausschneidet, sondern dass man dem Körper auch versucht beizubringen, diesen Schmerz zu vergessen oder zu verarbeiten, den vorzubeugen, dass neuer Schmerz entsteht, und quasi die gesamten schmerzhemmenden Systeme des Menschen versucht anzusprechen. Und dazu gehören ja viele verschiedene Dinge. Ich kann da jetzt die Infiltrationen natürlich nennen, die Medikationen, die man den Patienten anbietet, dann ganz wichtig aber auch die physiotherapeutische Begleitung der Patienten, die eigenständige Bewegungstherapie, mittlerweile auch anerkannt in der Schmerztherapie ist die Akupunktur. Für bestimmte Indikationen, die wir uns aus der fernöstlichen Medizin abgeschaut haben, würde ich mal vorsichtig sagen.
Dr. Robert Hudek:Je nachdem, wie es denn ein Fall, wo du sagen würdest oh je, das müssen wir aber sofort der MR-Diagnostik oder anderer Diagnostik zuführen, das gehört, sofort operiert.
PD Dr. Ricarda Seemann:Da gibt es ganz klare Kriterien. Ich hatte vorhin schon kurz angesprochen, das sind die Muskelausfälle. Also wenn ein Patient einen Muskel plötzlich nicht mehr ansteuern kann, nicht mehr bewegen kann oder auch nur noch sehr schwach bewegen kann, ist zum Beispiel ein ganz wichtiges Kriterium. Das zweite ist die sogenannte Reithosenanästhesie oder die Blasen-Mastdarm-Störung, die mir einen Hinweis darauf gibt, dass ein bestimmter Teil der Wirbelsäulen, also des Rückenmarkes, so geschädigt ist, so viel Druck abbekommt, dass das möglicherweise unumkehrbar ist. Das sind so zwei ganz, ganz wichtige Varianten.
PD Dr. Ricarda Seemann:Das kommt aber sehr selten vor, und bei uns in der speziellen Schmerztherapie beziehungsweise auch, wenn man Rückenschmerzen begleitet, dann ist es häufiger so, dass man konservativ startet mit der Therapie und im Verlauf über ein paar Wochen merkt komme ich ran an diesen Schmerz oder komme ich das nicht? Denn viel häufiger als tatsächlich ein echtes Nervenproblem, also ein echtes Abquetschen des Nerven, sodass er nicht mehr funktioniert, ist es gerade zum Beispiel bei den Bandscheiben, dass eben eine Entzündung vorliegt, und die können wir besser ohne Operation lösen. Und wenn sich diese Entzündung vorliegt, und die können wir besser ohne Operation lösen, und wenn sich diese Entzündung lösen lässt durch die geeignete Therapie und es dem Patienten deutlich besser geht, dann ist es relativ egal, wie groß der Bandscheibenvorfall im Bild auch aussieht, dann ist es viel wichtiger, wie es dem Patienten geht. Und manchmal haben wir aber auch Patienten, da ist der Bandscheibenvorfall eigentlich ganz klein, oder man denkt auf dem Bild Mensch, das kann doch nicht so wild sein, und man merkt aber, die Spritzen funktionieren nicht, die Medikamente funktionieren nicht, und der Patient bietet immer und immer wieder dasselbe Problem, diese Reizung, den Schmerz.
PD Dr. Ricarda Seemann:Und auch da würde ich sagen, da würde ich lieber früher als später meinen Wirbelsäulenschirurgischen Kollegen ins Boot holen, mit ihnen das Ganze besprechen und nochmal da wirklich eine Meinung einholen und sagen glaubst du, es macht Sinn, da zu operieren, oder nicht?
Dr. Anna-Katharina Doepfer:Wir wollen unseren Patienten ja mal etwas mit auf den Weg geben. Wie kann man das denn selber testen, dass ich, ob ich zu Hause irgendwelche Nervenausfälle habe? Muss ich auf die Zehenspitzen laufen oder auf den Hacken, oder kann ich auf einem Bein in die Hocke gehen, oder was kann ich? was kann ich machen, oder was kann ich machen, um das selbst zu prüfen, um mich vielleicht auch selber ein bisschen zu beruhigen, weil man hat ja da immer schon Ängste, die mit einem einhergehen, und was kann ich denn machen, damit ich mich ein bisschen selber beruhige? Und wenn ich merke, komm vielleicht gegen den Schmerz ich an. Ich weiß, dass ich viel um die Ohren habe. Was kann ich als nächstes machen? Also, gibt es irgendwelche Entspannungstechniken, oder wie? Oder wie kann ich versuchen, mich selbst runterzuholen?
PD Dr. Ricarda Seemann:Sehr gute Frage. Müssen wir erstmal schauen, dass wir die häuslichen Unfälle möglichst nicht in die Höhe treiben, nachdem dieser Podcast ausgestrahlt wurde. Also bitte keine Kniebeugen machen, außer man ist darin geübt. Nein, also tatsächlich sind das die einfachen Muskelfunktionen, die man sich mal anschauen kann. Kann ich denn alle meine Zehen noch bewegen? Kann ich denn meinen Fuß noch bewegen, mein Knie? Kriege ich denn noch mein Bein angehoben? Und alles, was geht, ist erstmal gut. Der Orthopäde, der einen untersucht, oder der Orthopäde und Unfallchirurg wird das sehr genau differenzieren, ob da eine Schwäche vorliegt oder nicht. Das zweite ist vielleicht auch Taubheitsgefühle sind erstmal nicht unbedingt ein schlimmes Zeichen. Die kommen nämlich sehr, sehr häufig auch bei sogenannten unspezifischen Rückenschmerzen vor. Also ein Taubheitsgefühl ist nicht selten, sollte aber natürlich trotzdem abgeklärt werden. Aber das ist vielleicht nicht unbedingt was für die Rettungsstelle nachts, wenn das alleine vorkommt. Und ein ganz wichtiges Warnzeichen und da sollte man sich wirklich schnell zum nächsten Arzt aufmachen ist, wenn man Urin oder Stuhlgang nicht mehr halten kann. Das ist was. das sollte man gleich abklären lassen. Kommt extrem selten vor, aber da sollte man nicht lange warten.
Dr. Anna-Katharina Doepfer:Und sonst zur Entspannung. Also, wenn ich jetzt weiß, ich habe immer wieder Nackenschmerzen, was kann ich denn noch machen, so zu Hause?
PD Dr. Ricarda Seemann:Da hast du die Nackenschmerzen noch mal ins Spiel gebracht. Ich würde noch mal kurz bei der unteren Lendenwirbelsäule bleiben, weil es gibt zum Beispiel die sogenannte Stufenbettlagerung, und das ist was, was man ganz schnell selber machen kann. Wir haben zwar vorhin gesagt, man soll sich lieber bewegen, aber wenn es wirklich akut ist und man starke Schmerzen hat und etwas Ruhe braucht, dann schnappt man sich einfach den nächsten Wäschekorb und dreht ihn umgedreht ins Bett und legt die Beine drauf und kann damit schon ganz, ganz viel Entlastung für den unteren Rücken bringen. Für den oberen Rücken würde man sich eigentlich ganz flach legen auf die Matratze, die man gerne mag. Da würde man eigentlich versuchen, den Kopf relativ wenig zu unterstützen, weil häufig mag die obere Wirbelsäule, die Brustwirbelsäule und die Halswirbelsäule ein bisschen eine flache Lagerung, und dann haben wir die Erfahrung, dass insbesondere Wärme gerade am Anfang ganz gut tut. Also, man kann sich ruhig mit einer Wärmflasche oder einem Wärmekissen erstmal ausstaffieren und versuchen, ein bisschen Ruhe reinzubringen in den gestressten Nacken oder in das gestresste Lendenwirbelsäulensystem.
Dr. Robert Hudek:Das sind wunderbare Stichworte Wärme, ruhe, entspannung und eine bequeme Lagerung und Stressreduktion. Das kann ich mir, glaube ich, selber auch mal auf die Fahne schreiben. Wahrscheinlich geht es uns allen so, dass wir manchmal zu viel um die Ohren haben. Deswegen auch ein Appell an uns alle vielleicht, und auch unsere Zuhörer. Herzlichen Dank für diese tollen Informationen. Ricarda Seemann, privatdozentin aus dem Zentrum für Orthopädie und Schmerztherapie aus der Praxis in Tettnang am Bodensee, herzlichen Dank für die wirklich ganz tollen Informationen.
PD Dr. Ricarda Seemann:Sehr gerne Tschüss, musik, musik, musik.