
OrthoCast - Der Orthinform Podcast
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OrthoCast - Der Orthinform Podcast
Zwischen Hohlkreuz und Heilung: Der Weg zur Schmerzfreiheit bei Wirbelsäulenengen (Dr. Markus Schneider)
Rückenschmerzen kennt fast jeder, doch wenn sie nach kurzem Gehen in Gesäß und Beine ausstrahlen und im Sitzen verschwinden, könnte eine Spinalkanalstenose dahinterstecken. Warum können Betroffene problemlos Rad fahren, aber nicht mehr als 200 Meter laufen? Was hat der Einkaufswagen damit zu tun?
In dieser aufschlussreichen Podcast-Episode tauchen wir mit Dr. Markus Schneider, Präsident der Orthopädischen Schmerztherapeutengesellschaft, tief in die Welt der Wirbelsäulenverengungen ein. Der Experte erklärt anschaulich, warum bei dieser Erkrankung das Bergaufgehen leichter fällt als das Bergabgehen und weshalb das Hohlkreuz der eigentliche Übeltäter ist.
Die Ursache liegt in einer "Räuberbande" verschiedener Faktoren: vorgewölbte Bandscheiben, verschlissene Wirbelgelenke und verdickte Bänder, die gemeinsam den Wirbelkanal einengen. Hätten Sie es gedacht: Mit nachlassender Muskelkraft im Alter fallen wir ins Hohlkreuz, was den ohnehin schon verengten Kanal weiter einengt – ein echter Teufelskreis!
Doch es gibt Hoffnung. Von gezieltem Muskeltraining über Schmerztherapie bis hin zu minimalinvasiven Eingriffen stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung. Dr. Schneider räumt mit der Angst vor Operationen auf und erklärt, warum nur etwa 10% der Betroffenen tatsächlich operiert werden müssen.
Hören Sie rein und erfahren Sie, wie Sie trotz Spinalkanalstenose wieder schmerzfrei durchs Leben gehen können. Übrigens: Chronische Schmerzen haben keine Warnfunktion mehr – Bewegung ist daher der Schlüssel, selbst wenn es zunächst wehtut!
Music under CC License:
Artist: Jahzzar, Track: Blueprint (License: CC BY-SA 4.0 DEED)
Artist: Breuss Arrizabalaga Quintet, Track: Mount Fuji (License: CC PD)
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des OrthoCast, einer Informationsveranstaltung des Berufsverbandes für Orthopädie und für Chirurgie.
Speaker 2:Mein Name ist Anna-Katharina Döpfer und mein Name ist Robert Hudeck.
Speaker 1:Wir sind beides Orthopäden und Unfallchirurgen aus Hamburg und haben heute ein besonders spannendes Thema.
Speaker 2:Es geht nämlich um Rückenschmerzen, und diese auf der Basis einer sogenannten Spinalkanalstenose. Katharina, das ist ein ziemlich kompliziertes Wort. Was genau heißt das Spinalkanalstenose für unsere Hörer?
Speaker 1:Das setzt sich aus mehreren Dingen zusammen. Einmal Spinal, das spricht für die Wirbelsäule. Kanal kennen die meisten, das ist sozusagen eine Röhre, und Stenose heißt Einengung. Aber ich glaube, lass uns mal in den Podcast reinhören. Ich glaube, da werden wir darauf eingehen.
Speaker 2:Genau. Wir haben nämlich einen richtig guten und sehr wissenden Experten eingeladen, und zwar ist das Dr Markus Schneider, ein Experte aus der Alphamed-Klinik in Bamberg. Er ist unter anderem Präsident der IGOST, das ist die Orthopädische Schmerztherapeutengesellschaft in Deutschland, und der erklärt uns das jetzt. Herr Dr Schneider, herzlichen Dank, dass Sie da sind. Und jetzt vielleicht gleich am Anfang mal die erste Frage. Also da kommt einer mit Rückenschmerz, das haben wahrscheinlich jeder zweite Rückenschmerz, und wenn der so in Ihre Praxis kommt, wie stellen Sie denn überhaupt fest, dass da vielleicht eine enge, also eine Spinalkanalstenose im Rücken vorliegen kann?
Speaker 3:Ja, zunächst mal vielen herzlichen Dank für die Einladung, dass ich hier sprechen darf von der IGUST. Ja, wenn er alleine mit Rückenschmerzen kommt, dann ist die Diagnose der Spinalkanastenose gar nicht so offensichtlich, weil die meisten oder ein typisches Zeichen einer Spinalkanastenose vielleicht müssen wir gleich nochmal gucken, was das auch im Wort so heißt ist eigentlich ein kombinierter Schmerz von Rücken und auch Beinen. Aber es ist richtig, man muss das erfragen. Die meisten Patienten kommen und sagen ich habe Rückenschmerzen, und die Frage von mir ist dann immer geht es auch in die Beine Beziehungsweise? das ist oft die falsche Frage bei der Spenalkanalstenose. Was passiert, wenn sie länger laufen oder stehen? Zieht es dann ins Gesäß? Das ist eigentlich so die typische Gretchenfrage, die man die Patienten fragen muss, um weiter auf dem Pfad der Diagnose in die richtige Richtung zu kommen.
Speaker 3:Vielleicht könnten wir noch mal kurz für auch die Patienten und die Hörer von uns sagen, was der Spinalkanalstenose heißt. Das sind ja lauter lateinische Wörter, also erst mal das Einzige, was nicht lateinisch ist der Kanal, das weiß jeder, da fließt, was durch. Im Normalfall Spinal hat mit der Wirbelsäule zu tun, und da wissen wir ja, dass da das Rückenmark und die Nerven drin sind, und Stenose ist einfach eine Aufstauung, eine Engstelle in der Asthademia. Also, wenn es eng wird, dann hat das, was da durch muss, ein Problem, und das ist die Spinalkanalstenose, die es in der ganzen Wirbelsäule gibt.
Speaker 1:Wie ist denn so die typische Klinik? Also, häufig kommt eine Spinalkanalstenose im unteren Bereich. Vor gibt es natürlich im gesamten Wirbelsäulenbereich, aber das häufigste ist ja meistens in der Lendenwirbelsäule. Was ist so der typische Patient?
Speaker 3:Also, wann wird man hellhörig, dass man an einen Spinalkanalstenose denkt, und manche, wenn sie noch jünger, also für eine Spinalkanalspänose jünger ist, vielleicht Ende 50, anfang 60, die sagen ich kann stundenlang Fahrrad fahren, ich habe überhaupt nichts, aber ich steige ab, und nach wenigen Metern kann ich nicht laufen oder bekomme ich einen Rücken-Bein-Schmerz. Das Typische ist, dass sie so sagen es ist, wenn ich etwas länger laufe und stehe, dann zieht es erst einmal in die Pobacken hinein und dann in die Oberschenkel. Das kann einseitig oder beidseitig sein. Das ist so das typische Zeichen für eine Spinalkanalsthenose. Dann kann man sich fragen was tun Sie denn dann?
Speaker 3:Also, wenn Sie jetzt laufen ich sage mal 200, 300 Meter, das ist ja unterschiedlich wie wird es da wieder besser? Dann kommt das meiste. ich setze mich hin. Ich frage sie sogar, wenn der Parkboden kommt, jawohl, wenn ich mich setze, wird es besser. Das Typische, was man auch fragen kann, ist natürlich wenn Sie mit der Frau einkaufen gehen in einem Supermarkt, lehnen Sie sich dann gerne auf den Einkaufswagen. Ja, das ist prima, weil wenn ich das, dann kann ich auch durch den ganzen Supermarkt, weil dann lehne ich mich vorne so mit dem Ellenbogen auf den Einkaufswagen, und dann wird es besser.
Speaker 1:Warum ist das denn so? Können Sie das erklären? Warum ist dieser Mechanismus so, wie Sie ihn beschreiben?
Speaker 3:Ältere Patienten leiden häufig unter einer Sarcopenie. Das ist das Wort dafür, dass man im Alter Muskulatur verliert. Und wenn man aufsteht, im ersten Moment ist die Bauch und Rückmuskulatur gut angespannt. Aber je älter man ist oder schlechter der Trainingszustand ist, umso schneller ermüdet man. Und wenn man ermüdet in der Bauch und Rückmuskulatur, fällt man ins Hohlkreuz. Und wenn man ins Hohlkreuz kommt, dann wird der Spinalkanal noch enger, als er sowieso schon ist. Und das ist meistens der Grund, warum die Leute im Sitzen. Weil man kann sich vorstellen, wenn das Becken, wenn die Beine nach vorne gehen und das Becken gekippt wird, dann kommt man aus dem Hohlkreuz raus. Das Gleiche passiert auch, wenn man sich zum Beispiel auf den Einkaufswagen stützt. Das heißt, wir müssen die Patienten dazu kriegen, aus ihrem Hohlkreuz rauszukommen, um den Rest an Enge oder an wenig Platz im Spinalkanal noch auszunutzen.
Speaker 3:Interessant ist auch, dass die Leute oft berichten, wenn sie bergauf gehen, haben sie überhaupt keine Probleme, auch keine Ausziehung in die Beine, und wenn sie bergab gehen, nach wenigen Metern geht wieder dieser Schmerz in die Beine. Da kann man sich wieder vorstellen. Wenn man bergauf geht, muss man ja, damit man nicht nach hinten umfällt, leicht von übergebeugt gehen. Also man kommt wieder aus seinem Hohlkreuz raus. Das hätte ich sagen berghoch, kein Problem, straße noch ein bisschen bergab, es zieht wieder die Beine. Also der Schlüssel ist wirklich ein gerader, ein kräftiger Rücken, ein gerader Rücken und aus dem Hohlkreuz rauszukommen bei der Spinalkanalstenose von noch geringerem Ausmaß.
Speaker 2:Jetzt ist. Der erfahrene Kliniker natürlich, weiß sofort, was Sache ist, und kann das direkte Deuten in die Spinalkanalstenose, also eine Verengung des Kanals, wo die Wirbelsäule und das Rückenmark verläuft. Aber man braucht ja wahrscheinlich auch noch nochmal weitere Diagnostik. Ich gehe mal von der Bildgebung aus. Was genau macht man dann?
Speaker 3:Das konventionelle, also das normale Röntgenbild würde man jetzt bei älteren Personen vielleicht durchaus anfertigen, aber das bringt einen nur beschränkt weit. Es gibt in seltenen Fällen einen anlagebedingten engen Spinalkanal. Das bedeutet, dass schon vor Geburt auch im jüngeren Alter das sehr, sehr eng ist, was aber im jungen Alter noch kompensiert werden kann. Das und auch eine erhöhte Arthrose, ein Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke würde man schon sehen in einem normalen Röntgen. Aber der Standard ist dann zunächst einmal die Durchführung eines Kernspintomogramms der Lendenwirbelsäule, weil dort man ja die Bänder und da kommen wir vielleicht noch zurück, es gibt ein Band, was also oft verdickt ist die Bänder sieht, und vor allen Dingen sieht man, ob noch ein Flüssigkeitssaum um das Rückenmark, um die Nerven herum liegt, und wie eng es insgesamt ist. Also, die Domäne wäre auf jeden Fall ein Kernspin, und später, wenn man operiert und noch weiterguckt, kann man eventuell noch ein Computertomogramm der Wirbelsonne durchführen, und gibt es dafür verschiedene Unterteilungen?
Speaker 1:Weil?
Speaker 3:viel und wenig ist ja immer eine subjektive Beschreibung. Es gibt eine Unterteilung in eine relative und eine absolute Stenose. Ich finde das in der Klinik sehr wenig hilfreich, weil wenn ein Patient, der ja dann meistens diesen Befund auch mitkippt, liest etwas, das eine absolute Sternose hat, und wenn etwas eng ist und absolut ist, dann ist für ihn ja komplett dicht. Ja, also, wenn ich eine Leitung habe, und die ist komplett zu, da kommt nichts mehr durch, dann ist die absolut dicht. Das ist aber nicht der Fall. Die Einteilung geht dazu von relativer Stenose über 12 mm, 14-12 mm und die absolute Stenose 10 mm. Diese Einteilung ist aber rein radiologisch und sagt überhaupt nichts darüber aus, welche Beschwerden der Patient hat. Deswegen das ist eine rein radiologische, bildgebende Diagnose.
Speaker 2:Wenn man sich das anschaut und sieht, da klemmt also was ein. Was genau ist denn die häufigste Ursache? Was klemmt, was fällt denn da vor? Was ist der Übeltäter, der das alles eng macht?
Speaker 3:Man kann nicht von dem Übeltäter reden. Da ist es wirklich so, dass das eine Räuberbande ist, sozusagen. Also, das sind verschiedene Faktoren, die dazukommen. Wir haben im Spinalkanal, was jeder wieder eigentlich kennt, zwischen den beiden Wirbelkörpern die Bandscheibe, so, und an der Bandscheibe ist uns klar, das kennen wir können Bandscheibenvorfälle, bandscheibenvorwölbungen sein. Das wäre dann, wenn man sich den Spinalkanal anschaut, wäre also eine Einengung einer sich vorwölbenden Bandscheibe von vorne nach hinten auf den Spinalkanal. Das alleine, wenn alles Übrige noch in Ordnung ist, wird noch keine Spinalkanalstenose machen. Auf der Rückseite haben wir zwei sogenannte Facettengelenke, also ganz kleine Gelenke, die sind nicht größer als ein Quadratzentimeter, die in höherem Alter dann auch eine Arthrose, einen Verschleiß haben können. So, und vielleicht fällt jedem jetzt mal ein, wenn man jetzt mal ganz woanders hinlebt, man geht ans Kniegelenk, dann weiß man vielleicht, wenn man vielleicht auch Bekannte hat mit der Kniegelenksarthrose im Sommer, dann hast du mal eine kurze Hose an, dann ist das Knie ein bisschen deformiert, es ist nämlich breiter.
Speaker 3:An der Seite sieht man da eine Schwellung oder eine Vorwölbung. Das kommt daher, dass der Knochen oder der Körper die Eigenschaft hat, wenn ein Gelenk nicht gut funktioniert, insuffizient ist, dann lagert er Knochen an. Das Gute beim Knie ist, das macht überhaupt nichts aus. Dann sieht das ein bisschen komisch aus. Auf der Innenseite ist da so ein Böbbel, der da raussteht. Der ist von Knochen, der da gewachsen ist, aber der stört nicht weiter.
Speaker 3:Wenn dieser weiter vorgewachsene Knochen jedoch an diesem Facettengelenk in Richtung Spinalkanal wächst, haben wir da schon einen zweiten Übeltäter. Also, einmal kann es hinten von der Bandscheibe kommen, dann kann es kommen von einer Arthrose des kleinen Facettengelenks ein Verschleiß, und dann gibt es noch ein Band auch hinten dran, das heißt Ligamentum Flarvo. Muss man sich nicht merken, was im Rahmen einer Degeneration des gesamten ja, man nennt das Segment, das heißt zwei Wirbelkörper, die zusammen mit dem Facettengelenk und der Bandscheibe und anderen Strukturen noch eine Einheit bilden, kann das durch diese Verdickung des Gelenkes ein dritter Übeltäter sein. So und das zusammen. Also wir brauchen wirklich eine ganze Räuberbande bei der Spinalkanalstenose. Dass das eng wird, heißt natürlich nicht, dass mal eine Sache so schlimm sein kann, dass die alleine dafür ist, aber meistens ist das ein, wie wir sagen, multifaktorienes Geschehen, wenn man sowas hat.
Speaker 2:Und so eine Wirbelsäule ist ja lang. Die geht ja von der Halswirbelsäule, über die Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule. Auf welcher Höhe ist es denn am häufigsten?
Speaker 3:Wir haben insgesamt am häufigsten mit über 85 Prozent die Lendenwirbelsäule. Die Lendenwirbelsäule besteht aus fünf Lendenwirbelkörpern, die einfach durchnummeriert sind. Da waren sie also nicht sehr einfallsreich. Die alten Anatomen L1 bis L5. Einfallsreich, die alten Anatomen L1 bis L5, und die häufigste Kontaktsthenosehöhe ist L3,4 und L4,5. Also, man spricht immer von zwischen zwei Wirbelkörpern, weil zwischen zwei Wirbelkörpern ist die Bandscheibe und da ist auch die Engstelle, also 3,4 und 4,5. Das letzte Segment heißt dann L5, und dann kommt S1, das ist das Kreuzbein. Da ist es extrem selten, weil dort von der Anatomie her viel Platz ist und weil dort unten auch nur noch wenige Nerven sind. Der große Unterschied ist auch, wenn man die ganze Wirbelsäule betrachtet. Ganz oben an der Lendenwirbelsäule Brustwirbelsäule und die Halswirbelsäule ist es das Rückenmark, was eingeengt wird Mit ganz, ganz anderen klinischen Zeichen. Weiter unten L3, 4 und L4, 5, ist es nicht mehr das gesamte Rückenmark, sondern es ist so wie ein Bündel von Kabeln. Also sage ich sowieso immer die Nerven sind wie Telefonkabel, die ja Informationen weiterleiten, und weiter unten werden dann diese Kabel kom.
Speaker 1:Und wie sieht dann die Klinik aus, wenn das im oberen Abschnitt ist? Also, wir haben jetzt sehr viel über die LBS gesprochen, und wenn es an anderen Stellen ist, vielleicht können Sie das nochmal so zur Abgrenzung deutlich machen.
Speaker 3:Ja, ich denke, wir lassen mal die Boostwirbelsäule raus, weil die extrem selten betroffen ist. Aber der ganz, ganz große Unterschied Spinalkanal haben wir auch an der Halswirbelsäule, und das ist etwas, was den Patienten ganz schwierig ist beizubringen. Wenn sie aufpassen, müssen Wir sehen, dass der Spinalkanal an der Halswirbelsäule eingeengt ist. Dann haben viele Patienten schon mal ein Problem gehabt an der Halswirbelsäule, wissen, dass die Nerven in die Arme gehen, die erwarten, wenn es da oben eng ist, dann habe ich irgendwas an den Armen, eine Pelzigkeit, einen Schmerz. Das kann natürlich sein, wenn nur der Nerv, der an der Seite austritt und zum Arm geht, auch komprimiert ist durch die Stenose. Was aber häufiger das klinische Zeichen ist, ist, dass die Leute unsicher beim Laufen werden, also dann doch wieder eine Klinik oder ein Befund an den Beinen ist, und den Zusammenhang sehen die Patienten nicht.
Speaker 3:Ich gehe mal auf das Beispiel noch vom Telefonkabel zurück. Wir haben ein dickes Telefonkabel, was vom Gehirn runter geht zu den Armen und den Beinen. Da geht Information von oben nach unten Hallo Muskel, spann dich an, damit ich laufen kann, damit ich aufstehen kann. Und da geht Information von unten nach oben. Und die ist jetzt extrem wichtig, weil die Information von unten nach oben ist. Nicht nur da kneift mich einer oder ich habe einen Stein im Schuh. Das ist ja auch etwas Typisches, was gemacht wird.
Speaker 3:Sondern, es ist auch die Information wo ist gerade mein Fuß, auf welchem Untergrund stehe ich gerade, ist der hart, ist der weich, ist das ohnehin das Kopfsteinpflaster, das kriegen wir alles mit, das wird jede Sekunde dauernd verschaltet, und wenn diese Einengung in der Halswirbelsäule ist, dann sind zum Teil diese Bahnen, nennen wir das also diese Nervenanteile, die diese Information nach oben bringen. Ich stehe jetzt gerade auf einem Kopfsteinpflaster, was vier Zentimeter höher ist als der linke Fuß. Diese Information kommt nicht mehr oben an, und dann fangen die Patienten an zu stolpern, haben ein unsicheres, mir wehtut, und ich habe den Verdacht auf eine Halswirbelsäulesternose. Dann frage ich haben Sie gemerkt, letzten Zweifel, dass Sie unsicherer sind beim Laufen? Das muss man den Patienten aber fragen, weil der sagt ich habe doch da oben Schmerzen an der Halswirbelsäule. Was hat das denn mit meinen Füßen zu?
Speaker 2:tun. Wenn wir uns noch mal an den Patienten zurückerinnern, der jetzt in die Sprechstunde gekommen ist und Rückenschmerzen geäußert hat. Jetzt haben wir also die Diagnostik gemacht. Der Klassiker Fahrradfahren ist super, sobald man absteigt, tut es weh. Und wir haben auch ein MRT gemacht. Wir sehen, die Lendenwirbelsäule ist betroffen. Das ist eng. Was machen wir? Der Patient braucht ja jetzt einen Rat. Wie geht man therapeutisch vor?
Speaker 3:Ich brauche ja jetzt einen Rat Wie geht man therapeutisch vor? Also zunächst einmal muss man in diesem Fall obwohl ich ein großer Fan bin dem Patienten erst einmal was über Schmerzen zu erzählen, muss man erst einmal so die Biomechanik erklären. Also was wir vorhin getan haben Hohlkreuz ist schlecht, und dann ist das oft vergesellschaftet mit einem gewissen Bäuchlein, und dann stelle ich mich natürlich, wenn ich hin und sage schauen Sie mal, wenn Sie gerade stehen, dann ist der Schwerpunkt von Ihrem Körper über dem Sprunggelenk. Also jetzt stelle ich mich seitlich hin, schauen Sie her, da ist mein Sprunggelenk, mache eine Linie nach oben, deute dann so irgendwo in den Bauch, da ist ungefähr mein Schwerpunkt.
Speaker 3:Wenn jetzt aber und sowohl bei Männern wie bei Frauen und bei Männern noch mehr wächst der Bauch nun mal nach vorne, und wenn der nach vorne geht, dann ist der Schwerpunkt auch weiter vorne. Wenn der Schwerpunkt aber weiter vorne ist, würden wir von überfallen. Also müssen wir mit jedem Schritt den Schwerpunkt wieder ausgleichen. Das können wir dann nur tun, wenn wir ins Hohlkreuz gehen. Also eine Sache ist natürlich schon zu sagen bitte nicht Gewicht zulegen, bitte versuchen, gewichtsreduktion zu machen. Und da es ja immer nach einigen Schritten oder 100, 200 Meter kommt und ich habe das ja vorhin erklärt durch eine Schwäche der Haltemuskulatur auch üben. Das ist natürlich schwer zu sehen. Man hat Probleme in den Beinen, muss aber trotzdem die Körpermitte stabilisieren, die Körper bitte stabilisieren. Aber wenn die Leute das wirklich machen, merken sie allein, durch ein gutes Training der Bauch und Rückenmuskulatur können sie oft länger laufen, weil sie nicht in ihrer zunehmenden Schwäche der Haltemuskulatur ins Hohlkreuz fallen. Das also Beratung, natürlich versuchen, lebensziel zu modifizieren und aber auch ein körperliches Training sind die ersten Schritte, die man tun soll.
Speaker 1:Und wie geht es dann weiter? Die Patienten haben das gemacht. Es gibt vielleicht auch eine leichte Besserung, aber die Beschwerden bleiben weiterhin. Was sind noch so Möglichkeiten? Was kann man den Patienten anbieten?
Speaker 3:Natürlich auch eine medikamentöse Intervention. Es geht um Schmerzen. Natürlich werden auch Schmerzmedikamente helfen. Die sollten auch parallel eingesetzt werden. Ganz wichtig ist eigentlich, wenn man die Patienten fragt, was stört sie denn eigentlich bei der Lumbarkanarstenose, und da muss man sagen, im Gegensatz zu einem frischen Bandscheibenpfeffer, der sagt, es tut weh, die Schmerzen sind das Schlimmste. Und der Patient mit der Lumbarkanarstenose sagt, ich kann nicht laufen, dann tut es weh. Patient mit der Lumbarkanastäne, so sagt, ich kann nicht laufen, dann tut es weh.
Speaker 3:Aber die eingeschränkte Gehstrecke ist eigentlich ein ganz wichtiger Parameter, um zu gucken, ob jemand hilft. Wenn wir jetzt also beraten haben, ein Training gemacht haben, es geht nicht wesentlich besser, dann steht natürlich immer im Hintergrund zu sagen, müssen wir da operativ rangehen? Aber bevor man daran denkt, gibt es durchaus noch die Möglichkeit, den Patienten anzubieten, dass man die Nerven ich sage mal, fangen wir über das Telefonkabel. Das Telefonkabel ist dort gestört, hinter der Stennose, hinter der Engstelle. Dann gibt es durchaus auch Patienten, die an ganz gewissen speziellen Nerven, manchmal auch nur auf einer Seite, ihre Schmerzen haben. Es muss nicht immer beidseits sein bei einer Stenose Und da gibt es die Möglichkeit, direkt unter einem Röntgengerät an den Nerven etwas hinzuspritzen, um zu sagen, wir versuchen mal und das sage ich dem Patienten auch wir versuchen mal, ihre Gehstrecke besser zu kriegen.
Speaker 3:Wenn es dann schlimm ist, tut es gleich weh. Aber wenn die Patienten schon dahin kriegen, dass sie sagen, herr Doktor, ich habe 50 Meter laufen können, und seit der Spritze schaffe ich 500 Meter, dann ist das für die Patienten in ihrer Lebensqualität ein ganz, ganz weiter Schritt, und das ist, was man durchaus auch noch machen kann.
Speaker 3:Wenn Sie da was hinspritzen, was genau ist das Erstens eine Mischung aus einem Lokalbetäubungsmittel und einem Entzündungshemdenmittel, einem Steroid. Das ist eigentlich das, was den Leitlinien auch zugelassen ist, dass wir dort einen Versuch machen, sich die Nerven beruhigen zu lassen. Dennoch muss man dem Patienten natürlich sagen mit einer Spritze kann ich den Kanal nicht erweitern. Man muss von vielen Seiten kommen, über Physiotherapie, über Beratung. Das ist vielleicht nur ganz wichtig, dass du sagst, dass die Leute, die haben, eine Spinalkanalstenose, kriegen sie KG, kommen sie in drei Wochen wieder. Der Patient sitzt da und sagt Lumbarkanalstenose, was ist denn das überhaupt? Googelt das selbst, sieht ganz fürchterliche Bilder, liest was von der absoluten Stenose? gu du Schande. Ich habe eine absolute Sternose. Man muss die Patienten beraten Da braucht man Zeit dazu und sagt pass auf, das ist so und so.
Speaker 3:Man stirbt nicht an dieser Erkrankung. Nein, in keiner Weise. Sie können 100 Jahre alt damit werden, aber es ist vielleicht nicht schön. Wir müssen gucken, dass ihre Lebensqualität besser wird, und das ist eigentlich das Wesentliche. Also Mischung aus Lokalästhetikum und einem Cortison muss man aufpassen. Wenn man zuckerkrank ist, muss man weniger nehmen. Ob man die beraten muss, muss man was über internistische Vorerkrankungen auch wissen. So macht man das eigentlich.
Speaker 2:Und jetzt mal so von einem Chirurgen eine Frage. Ja, ich bin zwar aus einem ganz anderen Fachgebiet, aber operiere den ganzen Tag. Wenn man jetzt so eine Wirbelsäule operiert und so eine Stenose, also eine Engstelle am Rückenmark, wegmachen soll, wie muss Engstelle am Rückenmark wegmachen soll?
Speaker 3:Wie muss man sich das eigentlich vorstellen? Wie läuft das eigentlich? Das kommt immer darauf an, ob wir wirklich nur eine einzige Engstelle haben, wo man wirklich sagen kann, das ist genau an der Stelle, und es ist auch der Nerv betroffen. Also die Injektion, die Intervention ist ein großer Teil meiner Arbeit, und ich arbeite ganz, ganz eng zusammen mit dem Neurochirurgen. Der sagt auch ja, das ist nicht so ganz klar, das ist ein bisschen L5, das ist ein bisschen S1 oder L4. Machen wir da auch mal eine gezielte Injektion, damit ich überhaupt mal weiß, wie das aussieht. Der Chirurg kann dann, wenn das eine monosegmentale Stenose ist, also nur in einem Bereich, kann man durchaus mit einer relativ kleinen Operation arbeiten. Wir haben hier einen Kanal, der vorne begrenzt ist von dem großen Wirbelkörper. Das ist eine große knöcherne Wand davor und dazwischen immer die Bandscheibe. Auf der Rückseite haben wir so Knochenverstrebungen wie so ein knöcherner Ring, lamina nennt man das, und dort ist auch dieses Ligament oder sind auch die Facettengeleck, und man kann durchaus bei einer Stenose, die nur in einem einzigen Bereich ist, nur so einen Teil rausnehmen, also eine Teilresektion, ein Teilabtragen dieses Knochens, wo es ganz, ganz eng ist, dass der Knochen quasi ausweichen, dass das Rückenmark oder die Nerven ausweichen können, nach außen wieder Platz haben, sich zu bewegen. Das ist die Operation, wenn man nur einen einzigen Segment hat. Schwierig wird es, wenn man mehrere Segmente hat. dann kann es dazu kommen, dass dann der Chirurg sagt nee, ich muss das an zwei Segmenten machen. wenn ich so viele Knochen rausnehmen muss, dann wird das im Nachhinein instabil oder ist vielleicht im Vorfeld schon ein bisschen instabil, und die größeren Operationen können dann durchaus Schrauben in die Wirbelkörper dahinter eine Verstrebung machen, dass dann die Wirbelsäule verstärkt wird und eine Versteifung von zwei oder drei Segmenten kommt. Wie berät man denn am besten? Also gibt es eine Einteilung, einen Leitfaden, nach dem man sich orientieren kann, welchem Patienten man was empfiehlt. Was wäre so Ihr Behandlungsfad?
Speaker 3:Nationalen Hochkaräter waren da beieinander, aus vielen Ländern, und die unterteilen eigentlich eine Spindel-Lomalkanal-Stenose einmal in einen Typ A, der über die untere Extremität Schmerzen in erster Linie hat, also reine Schmerzen. die kommen wegen der Schmerzen, was wir besprochen haben. Wenn sie gehen, wenn sie sich setzen, wird es wieder besser. Sie können einen Krampf haben, sie können einen flächenden oder einen brennenden Schmerz haben. Der brennende Schmerz kommt daher, dass die Nerven selbst auch geschädigt sind und meistens beide Beine haben, beiden Beinen, die Schmerzen haben.
Speaker 3:Der Typ B ist das, was ich vorhin angesprochen habe. Den haben wir zwar besprochen auf der Halswirbelsäule, aber diesen unsicheren Gang können wir natürlich durchaus auch haben. wenn wir eine lumbare Spedalkanalstenose haben, die sehr stark ausgeprägt ist, dann sind wir im Stadium, dass nur der Schmerz da ist, schon darüber hinaus. es gibt eine Schwäche, die Leute knicken das Bein weg, die Leute haben ein unsicheres Gangbild. Das wäre der Typ B, der eigentlich so der ausgeprägteste ist, und der Typ C ist eigentlich das gleiche, nur auf einer Seite mit Schmerzen.
Speaker 3:Und entsprechend dieser Typen gibt es einen Teil, wo man sagt naja, also rein der Schmerz kons nicht mehr die Kellertreppe runterlaufen, weil ich so unsicher beim Laufen bin. dann kann man mal zwei Gehstützen nehmen, dann kann man mal einen Rollator nehmen, was hier im Fränkischen so schön, das Welcherla heißt, dass man einfach sicherer ist. Also viele Leute, sehr oft hochbetagte Patienten, also jenseits der 80, würde ich alles versuchen, natürlich kein Rollstuhl, aber alles versuchen, natürlich kein Rollstuhl, aber alles versuchen, dass die mit einem Rollator oder Gehstützen zurechtkommen. Wenn wir aber Patienten das haben wir häufig, die sind Anfang, mitte 70 und bekommen diese schweren Symptome von Gangunsicherheit und Schwäche, dann sollte man durchaus dort mal zum Neuroschirurgischen sagen ich habe jetzt alles probiert. das ist wichtig, den Kontakt zum Kollegen zu haben. wir haben das gemacht. wir haben das gemacht. Ich habe hingespritzt, es war mir nur zwei Monate besser. Es wird zunehmend schlechter beim Patienten. Patienten, die können 10, 15 Meter gehen, und dann muss man später sagen, und wenn die dann noch jung sind, dann muss der Chirurg ran.
Speaker 2:Wie ist das denn eigentlich nach so einer OP? Also muss man das fränkische Weljele dann nach so einer OP auch haben, oder läuft man einfach so gleich weiter?
Speaker 3:Und das gibt es mittlerweile sogar Schlüssellochtechnik. Man kann sowas sogar endoskopisch machen. Wie auch immer, manchmal ist der Schnitt nur zwei Zentimeter lang. Dann wird da ganz schonend Gewebe abgetragen, manchmal Knochen nur angefräst, dass es keine Instabilität gibt. Dann ist das eine Versteifung von zwei Wirbelkörpern oder drei Wirbelkörpern machen, dann ist natürlich entsprechend die Reha länger. Also man kann ja auch nicht sagen, beim gebrochenen Bein muss man sechs Wochen teilbelasten. Das kommt mal an, wie der Bruch ist. Ist er verschoben? Ja, nein, wie einfach war es zu operieren? Also, die Banne an Rehabilitation ist natürlich so groß wie Spanne an Rehabilitation ist natürlich so groß, wie die Spanne, der schwere Grade des Eingriffes ist. Aber meistens kann man, oft kann man dem Patienten mit einem kleinen Eingriff gut helfen.
Speaker 3:Und da muss man aber auch dem Patienten die Angst davon nehmen, meistens Eltern, nein, ich will nicht große Operationen. Wer will sich am Rücken gerne operieren lassen? Das ist natürlich eine gewisse Angst. Das ist dann unsere Aufgabe zu sagen wissen Sie, wir haben jetzt alles gemacht, wir können uns nichts vorgewöhnen. Das ausprobiert, das ausprobiert. Sie sehen doch, dass Ihre Lebensqualität leidet. Ich denke, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo man diesen Eingriff durchführen lassen sollte.
Speaker 1:Wir geben unseren Patienten gerne in diesem Podcast immer nochmal was mit auf den Weg. Also, wenn man schon merkt, dass man Verschleiß am Rücken hat und Sie hatten das am Anfang schon so schön gesagt Gewichtsreduktion, Muskeln Was kann man denn noch machen, um zu verhindern, dass man tatsächlich in diese Situation kommt? Wir haben natürlich viel über Physio gesprochen und die Hyperlordose. Gibt es noch was, was man so kompakt oder dass man sagen kann, hier ist nochmal was zum Nachlesen Einfach da nochmal darauf achten, dass sozusagen jeder so ein bisschen was an der Hand hat, womit er sich weiter informieren kann und auch selber was tun kann? Gibt es da, was Sie uns als Tipp mitgeben könnten?
Speaker 3:Ja, gerade als Schmerztherapeut würde ich da gerne noch ein paar Sätze über eine Sache verlieren. Es gibt ja wirklich Patienten, die hatten noch kein großes Schmerzerlebnis, vorher Mal einen Hexenschuss, aber sonst sind die gut durchs Leben gekommen. Auf einmal geht das los, fangen mit Rückenschmerzen an. Was haben wir gelernt? was Schmerzen tun? Schmerzen, akute Schmerzen, warnen uns, dann ist was nicht in Ordnung. Es wird gewarnt, und wir sollen uns schonen. Ich mache eine spezielle Edukation für Patienten, aber gebe ich dir ein Bild, wo ein Fuß ist, der im nächsten Moment in so einen Reißzweck oder in so einen Nagel tritt? Daran erkläre ich das ist ein akuter Schmerz, das ist vernünftig, das wir dann langsam tun, das wir nicht belasten, bis er heilt.
Speaker 3:Bei der Lobalkanalschleimhaut die können starke Schmerzen machen ist eigentlich diese Warnfunktion nicht mehr vorhanden, und ich denke, auch gerade bei solchen Leuten aber die kriegt man so im Gespräch meistens schon raus kann man auch in der frühen Phase schon sagen pass auf, sie haben jetzt hier einen Schmerz im Rücken, und ich weiß, dass Sie denken, wenn Schmerzen im Rücken sind, nein, nicht bewegen, weil Bewegung macht noch mehr Schmerz, weil, wenn Sie aufstehen und laufen, wird der Schmerz ja mehr, weil, wenn sie aufstehen und laufen, wird der Schmerz ja mehr.
Speaker 3:Und ihnen dann zu sagen doch bewege dich im Sinne von wo sind schmerzarme Bewegungen? Und wenn du trainierst, und da kommt ein Schmerz, ist das kein Warnsignal mehr, und du bist sicher in deinen Übungen, du bist beim Physiotherapeuten, damit wir da eine Chronifizierung vorbeugen und die Leute nicht in so eine Passivität verfallen, denn was passiert? Es tut mir weh, ich mag mich gar nicht bewegen, die sowieso schlechte Bauch und Rückenmuskulatur wird noch weniger. Wenn sie dann mal aufstehen, kommen sie noch mehr in die Lordose, in das Hohlkreuz rein, und es wird ein Teufelskreis, dass es schlechter wird. Also ganz früh wird das Wesen eines Schmerzes und den Unterschied von einem chronischen und einem akuten Schmerz erklären. Das ist, glaube ich, ganz wichtig.
Speaker 2:Interessiert mich aber doch noch mal eine Sache Wenn man jetzt mal so die Gesamtheit aller Patienten mit einer Spinalkanalstenose, die so bei Ihnen sind, anschaut, wie viele kriegen Sie denn davon ohne OP wieder einigermaßen auf die Spur?
Speaker 3:Ich kann jetzt keine Prozentsätze sagen, aber die Spinalkanastinose ist sehr häufig. Wir haben ja bis 38 Prozent. Je nach Alterskohorte haben wir das, und ich habe Zahlen, dass bei über 60-Jährigen haben wir die Hälfte der Patienten, die im Röntgenbild eine Einengung haben, aber nicht unbedingt Probleme. Zu der Kohorte gehöre ich jetzt auch mit 63. Ich weiß genau, wenn ich eine bestimmte Bewegung mache und er mich verschiebt, dann schläft mir der rechte Zeh ein. Ich weiß, dass ich da eine Stenose habe, aber ich kann damit umgehen. Ich mache gar kein Bild, weil es macht jetzt momentan keinen Unterschied. Also wir müssen sehen, dass eine Spinalkanalstenose eine Mischung aus einer klinischen Untersuchung und einem Bild ist. Und wenn wir ein Bild haben mit einer Stenose, und der Patient hat nur wenig Beschwerden, dann ist das alles nicht so schlimm, und die sind natürlich die besten Patienten. Es ist ja auch nicht immer, dass das Stück für Stück schlechter wird. Es gibt viele Leute, die verharren dann in einer Ebene und in einem Schmerzgrad und werden hier schlimmer.
Speaker 3:Also ich glaube eher, dass ich Lumbarkana, also ich glaube eher, dass ich nun Balkaner-Sternose, ich glaube 10 Prozent, die zur Operation gehen. Ich glaube nicht, dass es viel mehr sind. Wo sage ich denen immer ich mache sie nicht schmerzfrei, ich bin Schmerztherapeut, aber die machen sie nicht schmerzfrei. Die Schmerztherapeuten sorgen dafür, dass sie vielleicht ein bisschen besser leben können, ohne dass gleich operiert werden muss, und das ist so etwas, was ich den Patienten mitgebe, und ich denke, wenn jemand die 50 Prozent zum Operieren schickt, das ist glaube ichekte Schlusswort.
Speaker 1:Also, wir bedanken uns sehr herzlich für diesen schönen Überblick, den wir jetzt über die Spinalkanalskinose haben. Wir hoffen, dass unsere Patienten oder die Patienten, die zugehört haben, alle Interessierten auch einen guten Input bekommen haben und viele Informationen mitgenommen haben. Wir danken Ihnen für Ihren Einsatz, für die tollen Erklärungen. Also, dieses Telefonkabel wird mir in guter Erinnerung bleiben. No-transcript Musik, musik, musik.